Suizid

Viele Menschen - gerade Jugendliche - denken im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an Suizid. Das heißt: Bis zu einem bestimmten Grad ist es normal, wenn man mal an Suizid denkt. Zwei konkrete Anzeichen sollten dich aber darauf aufmerksam machen, dass deine Suizidgedanken zu einem Problem führen könnten:

  1. Du denkst an Suizid, weil du gerade in einer extrem belastenden Lebenssituation steckst.
  2. Die Suizidgedanken drängen sich dir auf und du hast sie nicht unter Kontrolle.

BITTE BEACHTE: Es gibt Hilfe!


Diese Hilfestellungen sind auch dann für dich geeignet, wenn nicht du selbst an Suizid denkst, sondern ein/e Freund/in von dir.
Suizidgedanken sind keine Krankheit, sondern zeigt nur an, dass du ein Problem hast. Dieses Problem ist lösbar, auch wenn du es manchmal nicht so sehen kannst.


Der Verlauf eines Suizides

Hier eine kurze Darstellung, wie der so genannte suizidale Verlauf ist:

1. Phase der Erwägung
Ein Mensch steckt in einer schwierigen Lebenslage und sucht einen Ausweg. Neben vielen Auswegen denkt er dabei auch an den Suizid. Er hat also noch mehrere Möglichkeiten, sein Problem zu lösen. Diese Gedanken an Suizid sind kontrollierbar. Das bedeutet, dass der Betroffene daran denken kann oder auch nicht - ganz wie er will.
Menschen in dieser Phase sprechen nicht über ihre Gedanken, da es ihnen oft peinlich ist oder sie Angst haben, nicht ernst genommen zu werden.

2. Phase der Ambivalenz
Die vielen Lösungsmöglichkeiten engen sich genau auf zwei ein: leben oder sterben. Die Sicht auf das eigene Leben schränkt sich radikal ein. Immer mehr wird das Leben in Schwarz-Weiß gesehen. Die Gedanken an Suizid sind nicht mehr kontrollierbar. Sie tauchen auf und können nicht mehr weggeschoben werden. Der Betroffene steht wie unter einem Zwang.
Menschen in dieser Phase sprechen über ihre Gedanken. 80 Prozent der Suizide werden direkt oder indirekt angekündigt. Sie brauchen dann einfach nur einen Menschen, mit dem sie reden können und der sie ernst nimmt. Die meisten nehmen dann wieder Abstand von den Suizidgedanken.
Das Problem dabei ist, dass vor allem indirekte Ankündigungen von anderen nicht verstanden werden. Das ist auch sehr schwierig. Direkt bedeutet, dass jemand sagt, er denke daran, sich das Leben zu nehmen. Indirekt würde jemand mit folgenden Sätzen seinen Suizid ankündigen: "Es hat alles keinen Sinn mehr" oder "Am liebsten würde ich weggehen." Diese Sätze sind mehrdeutig und daher beziehen es die meisten Menschen nicht auf Suizidgedanken.

3. Phase des Entschlusses
Der Betroffene hat sich zum Suizid entschlossen. Anzeichen ist, dass er dann Vorbereitungshandlungen setzt. Wer sich entschlossen hat, dem geht es auch wieder besser - auch wenn sich das komisch anhört. Außerdem spricht der Betroffene nicht über seinen Suizidentschluss.
Daher ergibt sich das Problem, dass die Umgebung falsche Schlüsse zieht: Jetzt geht es ihm wieder gut und er spricht auch nicht darüber und daher besteht keine Gefahr mehr. Oft ist die Umgebung überrascht, dass es dann doch passiert.
Daher gilt: Wenn dir jemand einmal gesagt hat, dass er an Suizid denkt, dann sprich ihn von dir aus wieder einmal darauf an. Du brauchst keine Angst zu haben, denn Menschen empfinden das immer als Hilfe und du bringst niemanden auf blöde Ideen.


BITTE BEACHTE: Wenn du jemanden kennst, der an Suizid denkt, und du alles richtig machst, dann ist das noch keine Garantie, dass es nicht zum Suizid kommt. Letztlich bleibt es immer eine Entscheidung des Betroffenen.



Geschichte von Eric Clapton

Wenn Menschen in einem Tief sind, haben sie oft den Eindruck, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Es gibt jedoch viele Menschen, die aus einer extremen Lebenssituation herausgekommen sind und deren Leben sich sogar wesentlich verbessert hat. Ein solcher Mensch ist Eric Clapton.
In seinen jungen Jahren war er schwer akohol- und drogenabhängig. 1991 war er mit seinem Sohn Connor im Zirkus in New York. Der Sohn war damals vier Jahre alt und Clapton hat mit der Mutter nicht zusammengelebt. Nach dem Zirkus hat er seinen Sohn zur Mutter gebracht. Dort haben gerade Fensterputzer gearbeitet und die Fenster waren offen. Connor stürzte aufgrund einer Unbedachtheit aus dem Fenster des 53. Stockwerkes.
Eric Clapton gab nicht auf: Er machte mehrere Entziehungskuren und verarbeitet seine Trauer in zwei Liedern: "Tears in Heaven" und "Circus". Heute ist Clapton clean ... und vor allem: Er ist immer noch am Leben. Geholfen hat ihm dabei auch sein Glaube an Gott.

Trauer nach Suizid

Wenn du um einen Menschen trauerst, dann bitte nimm Unterstützung an. Trauer nach Suizid ist nie leicht zu bewältigen. Auch wir helfen dir gern!
Folgende Themen sind bei dieser speziellen Art der Trauer im Vordergrund.

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