Elternberatung
Alles, was auf dieser Homepage steht, soll auch den Eltern als Information dienen. An dieser Stelle finden Sie noch ein paar zusätzliche Informationen.
Was Eltern noch wissen sollten
"Der Tod ist doch schon so lange her", denken sich viele Eltern, wenn in der Kindheit eine Bezugsperson getorben ist und im Jugendalter nun die Trauer nochmals aufbricht. Die geschieht besonders, wenn Elternteile sterben. Wenn Menschen wie in der Pubertät einen Entwicklungsschritt machen, dann könnnen alte Themen neu aufflammen, Fragen neu gestellt werden, die neuer Antworten bedürfen. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn Trauer wiederkehrt. Diese Trauer ist genauso ernst zu nehmen, wie jede andere Trauer auch.
Was Jugendliche am meisten quält, sind Schuldgefühle und die Angst vor weiteren Verlusten. Rechnen Sie auch bei Ihrem Kind mit solchen Gefühlen, auch wenn es nicht darüber spricht.
Jugendliche reagieren nach außen hin oft mit "Cool-sein". Erwachsene glauben dann oft, dass Jugendliche nicht (mehr) trauern und sind manchmal erleichtert darüber. Jedoch ist das Gegenteil der Fall. Die Pubertät ist an sich eine Zeit der Veränderung, d. h. der Verunsicherung. Der Tod eines geliebten Menschen verunsichert noch mehr. Das Selbstvertrauen ist beeinträchtig. Daher braucht es das Schutzschild des Cool-seins, um mit dieser Situation zurecht zu kommen.
So mancher Jugendliche entwickelt ein sehr angepasstes, verantwortungsvolles Verhalten. In der Schule oder Arbeit werden sie strebsamer. Sie machen keine Probleme, nehmen den Eltern sogar Arbeit und Verantwortung ab. Eltern sehen das oft mit Erleichterung. Jedoch ist hier Vorsicht zu genießen: Dieses Verhalten kann auch sagen: Ich möchte andere schützen und stelle meine Trauer zurück. Jugendliche arbeiten dann nicht an der Trauer, sondern unterdrücken sie.
Außerdem fürchten Jugendliche nichts mehr als stigmatisiert zu sein. Sie wollen nicht immer, dass die Umwelt auf sie in besonderer Weise reagiert. Sie wollen normal sein und nicht diejenigen, bei denen jemand gestorben ist.
Jugendliche haben ihre eigene Art, Trauer zu leben. Das kann auch bedeuten, dass sie oft Feiern gehen. Feiern und Trauern sind keine Gegensätze, vielmehr kann Feiern ein Ausdruck der Trauer sein.
Grundsätze in der Begleitung von Jugendlichen
Beate Alefeld-Gerges hat in ihrem Buch "Trauerarbeit mit Jugendlichen" folgende Grundsätze aufgestellt:
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, die Wahrheit über den Tod und die Todesumstände zu erfahren.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, alle Fragen zu stellen, die sie beschäftigen.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, ihre Gefühle und Gedanken für sich zu behalten.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, mit Respekt behandelt und ernst genommen zu werden.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, die verstorbene Person und den Ort, an dem sie gestorben ist, zu sehen.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, überall und wann immer sie möchten zu trauern.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, auf ihre eigene, persönliche Weise zu trauern.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, wütend zu sein.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, das Gespräch zu verweigern, wenn Menschen unsensibel gegenüber ihren Gefühlen sind.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, eigene religiöse oder philosophische Vorstellungen über den Tod zu entwickeln.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht zu bestimmen, wie sie sich verabschieden wollen.
- Trauernde Jugendliche haben das Recht, Schuldgefühle zu empfinden, auch wenn diese unbegründet und irrational sind.
Ich kann helfen!
Gern berate und begleite ich auch Eltern, deren Kinder in einer schwierigen Lebenssituation sind. Immer wieder mache ich nämlich die Erfahrung, dass Eltern an ihrem Kind ein Problem wahrnehmen, dass die Jugendlichen selbst gar nicht so sehen. In diesem Fall gilt der Ansatz: Nicht der Jugendliche hat ein Problem, sondern die Eltern! Jetzt kommt es auf das richtige Verhalten der Eltern an.
In folgenden Fällen kann ich Jugendliche bzw. Sie als Eltern begleiten:
- Jugendliche mit erschwerter Trauer
- Jugendliche mit destruktivem Verhalten (im Trauerprozess oder allgemein)
- Jugendliche in sozialen Schwierigkeiten
- Jugendliche mit Lernschwierigkeiten
- orientierungslose Jugendliche
- Jugendliche in der Phase der Berufsorientierung (Bewerbungstraining)